Graureiher

Ein Bild, scheinbar so unkritisch wie der röhrende Hirsch vor einer Alpenlandschaft. Und tatsächlich: Dem Graureiher im grünlich-blauen Bildauschnitt geht es augenscheinlich gut in dieser Wasserlandschaft.

Ein Fundstück, dass an Binsen oder Reet erinnert, an dessen Fuß sich ein Stück getrocknete Fischhaut findet, der Reiher ist also gut versorgt.

Und doch: Das in vielen Arbeitsgängen bearbeitete handgeschöpfte Papier, das als blaue Fläche das eingearbeitete Motiv umgibt, vermittelt einen Eindruck von unendlichem Wasser. Wasser, in der der Urvogel Reiher gut überleben kann, in dem er mit Fischen und Amphibien ausreichend Nahrung findet. Aber – ist er vielleicht auch ein Migrant, der aus früher nahrhaften und heutigen Wüstenländern in die Wasserländer geflohen ist? Ein Land wie Deutschland, in der das Klima neben Trockenheit auch immer wieder sintflutartige Überschwemmungen mit sich bringt?

Der Reiher kann hier gut leben. Wie ist es mit dem Menschen? Der Betrachter entscheidet.

 

Zyklus "Auf den zweiten Blick"

"Auf den zweiten Blick" sind Bilder, die scheinbar nichts weiter wollen, als den Betrachter mit Motiv und Ausführung zu erfreuen. Die ein "Ach, das ist schön" hervorrufen.

 

Auf den zweiten Blick steckt hinter den Motiven und ihrer Ausführung ein Inhalt, der, wie so vieles im Leben, leicht übersehen wird. Der weiße, von der Sonne angestrahlte Leuchtturm, von Grün umgeben, steht an einer Stelle, an der Schnee und Eis die Umwelt eigentlich fest im Griff haben müssten.

Das beruhigende Blau eines anderen Bildes vermittelt Ruhe und Geborgenheit, das eingearbeitete Gold Hoffnung. Die kleinen, runden Kreise im Gold werden fast übersehen – Köpfe von Menschen, die sich aus Not aus ihrer Heimat auf den Weg in eine scheinbar goldene Zukundt gemacht haben.

 

Inhalt und Ausführung dieser Bilder sind also ganz bewusst gewählt, sollen dazu verlocken, näher zu kommen, zu hinterfragen: Was ist für ein Hintergrund ist das, warum wurder er so und in dieser Farbe gestaltet, besteht ein Zusammhang zum Motiv? All dass nicht plakativ, ohne zu erschrecken, mit der Möglichkeit, das Bild auch als Hoffnung zu sehen und doch mit der Aufforderung, sich mit den (Haupt)Themen unserer Zeit zu beschäftigen.

Denn: Beim näheren Hinsehen wird auch der QR-Code entdeckt, der abgescannt werden kann und zu den Texten auf dieser Seite führt.